Salon3

Kleine Theaterstücke, musikalische Programme, Lesungen, Kleinkunst, Kabarett, Konzerte und Partys – die in der Spielzeit 2021/2022 neu eröffnete, vierte Spielstätte des Theaters Heilbronn »Salon3« bietet einen Raum für ein vielfältiges Programm, das die Angebote im Großen Haus, im Komödienhaus und in der BOXX auf eine besondere Weise ergänzt.

Hier wollen wir Sie zu Vorstellungen und Veranstaltungen im stimmungsvollen Ambiente und gemütlicher Atmosphäre mit Bewirtung einladen. Verweilen Sie auch gerne nach einem schönen Theaterabend bei dem ein oder anderen Getränk und genießen Sie den Salon3 als Raum des gemeinsamen Austausches.

Im Salon3 kommen Sie in den Genuss eines Repertoires aus so verschiedenen wie gleichermaßen anregenden Theaterstücken in kleiner Besetzung: »NippleJesus« von Nick Hornby, «Heute Abend: Lola Blau« von Georg Kreisler, »Heilig Abend« von Daniel Kehlmann, »Die Donauprinzessin« (UA) von Georg Ringsgwandl, »Bin nebenan« von Ingrid Lausund und »Der Kontrabass« von Patrick Süskind.

Der Name »Salon3« enthält nicht nur einen Hinweis auf den Ort – die dritte Etage des K3 – und eine Erinnerung an die vorher hier beheimate, legendäre »Ebene 3«. Der Name ist auch eine Hommage an die Salonkultur des 19. und frühen 20. Jahrhunderts. In den bürgerlichen Salons, die oft von Frauen geführt wurden, trafen sich Menschen jeglicher Herkunft, aller Geschlechter und Religionen zum Genießen von Kunst und Kultur und zum freien Gedankenaustausch. Die Salons spielten eine wichtige Rolle bei der Entwicklung neuer gesellschaftlicher Ideen oder einfach nur zum Einander-Kennenlernen.

Der Salon3 dient auch als Heimstatt für die vielfältigen Angebote der Theaterpädagogik. In die Räumlichkeiten über dem Komödienhaus findet die Abteilung eine geeignete Location für zahlreiche Workshops für Schülerinnen und Schüler sowie die vier Theaterclubs.

Auch die in der Spielzeit 2023/2024 neu geschaffene Talk-Reihe »ASB HEIMspiel« hat ihren festen Platz im Programm des Salon3. Für diese Kooperation zwischen dem ASB Region Heilbronn-Franken und dem Theater Heilbronn lädt Gastgeber Wolfgang Heim – vorher Moderator des beliebten SWR-Formats »Leute« – berühmte und wichtige Zeitgenossen ein, die zu den relevanten Themen unserer Tages etwas zu sagen haben.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

 


Die Stücke im Salon3

 

»Bin nebenan«
von Ingrid Lausund


In »Bin nebenan« wirft die vielfach ausgezeichnete Dramatikerin und Drehbuchautorin Ingrid Lausund einen lustvoll-sezierenden Blick in Wohnzimmer und Lebenswelten. Designer-Möbel oder rotes Plüschsofa, gediegene Wohnkultur oder Klebefolie in Carrara-Marmor-Optik – die Wohnung als Ausdruck der individuellen Persönlichkeit gibt auch Einblick in die Innenwelten ihrer Bewohner und Bewohnerinnen, die sich mit Lebenslügen, Wohlstandsneurosen oder Überlebenskämpfen herumschlagen. Das »traute« Heim als Trutzburg, Lifestyle-Accessoire, Wohlfühl-Oase oder Ort der Vereinsamung – scharfzüngig und mit absurder Komik, beleuchtet die Autorin die Risse in der Fassade unserer scheinbar so heilen Zuhause und zeichnet gleichzeitig ein mal feinsinnig-berührendes, mal komisch-groteskes Porträt von Menschen wie du und ich.

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  © Jochen Klenk

 

»Der Kontrabass«
von Patrick Süskind


»Jeder Musiker wird Ihnen gern versichern, dass ein Orchester jederzeit auf einen Dirigenten verzichten kann, aber nicht auf den Kontrabass.« In seinem schallgeschützten Raum räsoniert ein nicht mehr ganz junger, nicht gerade hochbegabter Kontrabassist über sein Instrument und seinen Platz im Leben. Er ist Beamter auf Lebenszeit im Staatsorchester, drittes Pult, der nur bei Tutti-Einsätzen dran ist. Der namenlose Musiker hasst Mozart und Wagner und lässt beim Spielen gern mal ein paar Noten aus, um sich an den Komponisten zu rächen. Was soll ihm schon passieren? Ständig steht ihm das Instrument, das aussieht wie ein altes Weib mit zu fetten Hüften, im Weg herum. »Können Sie mir sagen, wieso ein Mann Mitte Dreißig, nämlich ich, mit einem Instrument zusammenlebt, das ihn permanent nur behindert?« Der in seiner Bitterkeit äußerst humorvolle Monolog bietet beste Unterhaltung und viele aberwitzige Anekdoten aus der Musikgeschichte.

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© Verena Bauer

 

»Die Donauprinzessein« (UA)
von Georg Ringsgwandl


Einst war die junge Schauspielerin die große Nachwuchshoffnung des deutschen Theaters. Doch nach ihrem ersten Engagement am Staatstheater folgen schnell Gastverträge an kleineren Häusern, zwischendurch Kellnerjobs, dann schlecht bezahlte Auftritte bei Firmenevents. Schließlich landet die Schauspielerin auf dem Kreuzfahrtschiff »Donauprinzessin«, wo sie zusammen mit zwei Musikern die Passagiere unterhält. Die ungewöhnlichen Lebensgeschichten der Mitreisenden, die sich nach der Show zu ihr an die Bar setzen, füllen einen ganzen Theaterabend. Kabarettist und Liedermacher Georg Ringsgwandl lässt mit seinem ebenso komischen wie lebensklugen Stück nicht nur tief in die sozialen und seelischen Abgründe einer Künstlerbiografie blicken, sondern schickt das Publikum auch auf eine musikalische Reise von den Beatles über Friedrich Holländer bis zum Volkslied.

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© Jochen Klenk

 

»Heilig Abend«
von Daniel Kehlmann


Ein Verhör in der Nacht am Heiligabend: Die Philosophieprofessorin Judith ist unterwegs zu ihren Eltern, als die Polizei ihr Taxi zum Halten zwingt. Sie wird auf die Wache mitgenommen. Warum? Das erfährt sie zunächst nicht. Stattdessen stellt ihr der Polizist Thomas Fragen: »Wo waren Sie gestern Abend?« Wird das ein Verhör? Und woher weiß er so viel über sie? Dass gestern Abend ihr Ex-Mann bei ihr war, zum Beispiel. Das alles kommt Judith sehr unheimlich vor. Er kennt sogar ihre wissenschaftlichen Arbeiten und konfrontiert sie schließlich mit ihrer Habilitationsschrift über »Frantz Fanons Konzept der revolutionären Gewalt«, in der es um das Recht der Unterdrückten geht, sich mit Gewalt zur Wehr zu setzen. Thomas hat Hinweise darauf, dass Judith gemeinsam mit ihrem Ex-Mann eine Bombe an einem zentralen Ort deponiert hat, die an ebendiesem Heiligabend um Mitternacht hochgehen soll. Gibt es diese Bombe? Und wenn ja, wo ist sie versteckt? Der Polizist hat nur 90 Minuten, um das herauszufinden. Autor Daniel Kehlmann hat mit diesem Verhör, das wie ein Duell daherkommt, einen spannenden Thriller um Liebe und Verrat in Zeiten der Verunsicherung geschaffen.

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© Verena Bauer

 

»Heute Abend: Lola Blau«
Musical für eine Schauspielerin von Georg Kreisler


Für Lola Blau spielt Politik keine Rolle. Die junge jüdische Frau hat gerade in Wien ihre Schauspielausbildung abgeschlossen und brennt darauf, ihr erstes Engagement am Linzer Landestheater anzutreten. Doch dann marschieren die Nationalsozialisten in Österreich ein und bereiten ihrer Karriere ein jähes Ende, bevor sie überhaupt angefangen hat. Ihr gelingt die Flucht in die USA, wo sie zum gefeierten Showstar, aber nicht glücklich wird. Angesichts des Einflusses von Flucht, Krieg und persönlichem Verlust auf ihr privates Leben erfährt Lola ihre politische Bewusstwerdung. Blickt man auf die derzeitige Weltlage, entwickeln Lolas persönliche Erfahrungen – verewigt in Georg Kreislers eindringlichen Songs – für uns eine erschreckende Aktualität …

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© Verena Bauer

 

»NippleJesus«
von Nick Hornby


Die Arbeitsvermittlung hat dem langjährigen Nachtclub-Türsteher Dave einen neuen Job als Museumswärter verschafft. Dabei hat er mit Kunst gar nichts am Hut! Dass seine Rausschmeißer-Qualitäten hier allerdings durchaus gefragt sind, merkt Dave erst, als ihm ein ganz besonderes Kunstwerk zur Bewachung zugeteilt wird: »NippleJesus«. Das Bild, das schon vor der Ausstellungseröffnung Tumulte erwarten lässt, ist ein Porträt von Christus am Kreuz. Dass dieses Porträt jedoch aus einer Unzahl winziger, aus Pornoheftchen ausgeschnittener Bilder weiblicher Brustwarzen zusammengesetzt ist, findet auch Dave anstößig und skandalös. Doch nachdem er auf der Vernissage die Künstlerin kennengelernt hat, schwindet sein Widerwille nach und nach. Er beginnt sogar, das Werk gegen seine empörten Betrachter zu verteidigen. Bis auch er zuletzt unfreiwillig Bestandteil des Kunstwerkes wird, das weit über seinen Platz an der Wand hinaus wirksam ist ...

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© Verena Bauer