Annette Kuß

Annette Kuß arbeitete nach dem Studium der Literatur, Philosophie und Kunstgeschichte und einer Tanzausbildung als Regieassistentin an der Volksbühne am Rosa Luxemburg Platz, am Theaterhaus Jena und am Staatsschauspiel Hannover, wo sie v. a. mit den Regisseuren Christoph Marthaler, Ruedi Häusermann, Andreas Kriegenburg und Armin Petras zusammenarbeitete. Seit 1996 ist Annette Kuß als freie Regisseurin tätig, u. a. am Thalia Theater Hamburg, an der Volksbühne Berlin, am Staatsschauspiel Kassel und am Deutschen Theater Göttingen. Am Staatsschauspiel Hannover übernahm sie unter dem damaligen Intendanten Ulrich Khuon die Spielleitung der Experimentierbühne »Cumberlandsche Galerie«. Neben zeitgenössischen Stücken wie der Uraufführung von Roland Schimmelpfennigs »MEZ« am Schauspielhaus Zürich, inszeniert sie auch Klassiker wie Shakespeares »Ein Sommernachtstraum« und Büchners »Leonce und Lena« am Theater Oberhausen. Außerdem widmet sie sich immer wieder Stückentwicklungen wie dem Gertrude-Stein-Projekt »Tender Loops« am Staatstheater Nürnberg. Mit dem Anti-Aging-Projekt »Happy Hour« im Schlosstheater Moers beginnt eine Serie dokumentarischer Projekte. So entstand am HAU in Berlin die Inszenierung »Freudendienste«, die auf selbstgeführten Interviews mit Sexarbeiterinnen und deren Kunden basiert. Nach einer Fortbildung zur Theaterpädagogin und Theatertherapeutin realisiert sie verschiedene Projekte mit Jugendlichen wie »Scherbenpark« und »Kind ohne Zimmer« am Deutschen Theater Berlin sowie »Perlmutterfarbe« am Jungen Schauspiel Düsseldorf. Ihr besonderes Interesse gilt dabei der interkulturellen und partizipativen Arbeit wie in den Projekten »Berlin, Berlin«, »Dreimal roter Faden« und »Einer wie Batman«. Darüber hinaus inszenierte sie im Slum von Buenos Aires mit jungen Erwachsenen Dea Lohers »Land ohne Worte«. Von 2013 bis 2018 war sie als Theaterpädagogin am Theater Magdeburg engagiert. Daneben führten sie Lehraufträge an die Universität der Künste Berlin, die Hochschule für Musik und Theater Rostock und die Otto-von-Guericke Universität Magdeburg. Von 2018 bis 2021 war Annette Kuß Leiterin des Jungen Theaters Heilbronn. Hier inszenierte sie »Tigermilch« nach dem Roman von Stefanie de Velasco, Evan Placeys »WiLd!«, Fabrice Melquiot »Die Zertrennlichen« sowie »Rico, Oskar und die Tieferschatten« nach dem Roman von Andreas Steinhöfel. Seit der Spielzeit 2021/2022 ist Annette Kuß Leiterin der Theaterpädagogik am Theater Vorpommern.