Film: »Spur der Steine«

Erinnerung ist Liebe zur Zukunft - 30 Jahre Deutsche Einheit
Eine Kooperation mit dem Kinostar Arthaus-Kino Heilbronn
Kinostar Arthaus-Kino Heilbronn

DEFA-Klassiker von Frank Beyer nach dem Roman »Spur der Steine« (1964) von Erik Neutsch
Ca. 133 Minuten
Im Anschluss findet ein Publikumsgespräch mit dem Filmhistoriker Dr. h. c. Ralf Schenk statt.

Werner Horrath, Parteisekretär der Großbaustelle Schkona muss sich vor der Parteileitung wegen unmoralischen Verhaltens und politisch-ideologischen Versagens verantworten. – Ein Jahr zuvor: Horrath kommt als neuer Parteisekretär auf die Baustelle, zur gleichen Zeit wie die junge Ingenieurin Kati Klee. Beide stoßen auf den Widerstand Hannes Ballas. Er ist der ungekrönte König der Baustelle, seine Brigade steht hinter ihm wie ein Mann. Alle sind sie ausgezeichnete Arbeiter und können sich auf Balla verlassen. Was die Bauleitung vermasselt, rückt er auf seine anarchistische Weise wieder gerade. Das zahlt sich aus – in den Lohntüten der »Ballas« wie für den gesamten Bau. Die Fähigkeiten Ballas erkennend, versuchen Horrath und Kati, ihn zur Zusammenarbeit zu bewegen, wobei der Parteisekretär Mut zeigt und vor unkonventionellen Mitteln nicht zurückschreckt. Balla imponiert das, die drei werden ein gutes Team, das dem Chaos auf der Baustelle zu Leibe rückt. Kati liebt und verehrt Horrath, doch dieser ist verheiratet und hat ein Kind. Er liebt beide Frauen und kann sich nicht entscheiden. Damit gerät er nicht nur in einen persönlichen Konflikt, sondern kollidiert mit den Parteiprinzipien.
(Quelle: Das zweite Leben der Filmstadt Babelsberg. DEFA-Spielfilme 1946-1992)

© Xavier Bonnin

Dr. h. c. Ralf Schenk ist Filmhistoriker, Filmpublizist und Autor. Ab 1979 arbeitete er als Redakteur der Zeitschriften »Film und Fernsehen«, »Die Weltbühne« und »Wochenpost«. Nach 1990 war er u. a. Mitarbeiter des Filmmuseums Potsdam und Redakteur und Herausgeber von Büchern zur Geschichte des Films, besonders zur Historie der DEFA. Zudem hat er für ORB und MDR rund ein Dutzend TV-Dokumentationen zur deutschen und internationalen Filmgeschichte produziert. Für die Berliner Zeitung schreibt er seit 1999 die wöchentliche Kinokolumne »Das fliegende Auge«. Von 2012 bis Juni 2020 war er Vorstand der DEFA-Stiftung.

»25 Jahre lang verbotene, respektlos-humorvolle Auseinandersetzung mit Planwirtschaft und Partei in der DDR Anfang der 60er Jahre, getragen von einem pointierten Buch, ausdrucksstarken Darstellern und einer überzeugenden menschlichen Haltung.« (Filmdienst)