Film: »Barluschke – Psychogramm eines Spions«

Erinnerung ist Liebe zur Zukunft - 30 Jahre Deutsche Einheit
Eine Kooperation mit dem Kinostar Arthaus-Kino Heilbronn
Kinostar Arthaus-Kino Heilbronn

Dokumentarfilm von Thomas Heise
Silberne Taube (Dok, Leipzig)
Ca. 90 Minuten
Im Anschluss findet ein Publikumsgespräch mit dem Regisseur Thomas Heise statt.

Ein Mann im Auftrag wechselnder Ideologien, deren Ziele er nicht mehr erinnert. Der zur Legende verklärt, was er für Leben hält: Identität ist eine Mythe.
Der Film beginnt am Tage der Trennung von Joana und Berthold Barluschke. Er erzählt davon, wie sich jemand in der zweiten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts verlaufen hat in seiner Sehnsucht danach, etwas Besonderes zu sein und dabei erst ein Handlanger des Staatssicherheitsdienstes der DDR und dann des Bundesnachrichtendienstes der BRD geworden ist. Ein Mann im Auftrag wechselnder Ideologien, deren Ziele er sich nicht erinnert. Das, was er für sein Leben hält, zur Legende verklärt. Ein Agent.
Ein Mann, der, als die Geschäfte erledigt sind und er nicht mehr gebraucht wird, eine Kamera auf seine Familie richtet wie eine Waffe. Eine Kamera, die kalt notiert. Berthold Barluschke, dessen Frau Joana immer noch hofft, die Familie werde eines Tages wieder beisammen sein und dass etwas Positives aus allem herauskomme.
Ich habe die Kamera in den Raum gestellt und einfach laufen lassen. Um irgendwelche Gespräche aufzunehmen. Im Grunde eine Art Bestandsaufnahme oder Momentaufnahme. Schön, wenn man Bild und Ton hat.
(Quelle: Ö-Filmproduktion)

© Inge Zimmermann

Thomas Heise ist Dokumentarfilmer, Autor und Theaterregisseur. Von 1975 bis 1978 war er Regieassistent im DEFA-Studio für Spielfilme, danach studierte er Regie an der Hochschule für Film und Fernsehen Konrad Wolf. Nach 1990 realisierte er zahlreiche Filme darunter »Stau – Jetzt geht’s los« und »Barluschke«. Von 2007 bis 2013 war er Professor für Film an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung Karlsruhe, seit Oktober 2013 ist er Professor für Kunst und Film an der Akademie der Bildenden Künste Wien. Sein Dokumentarfilm »Heimat ist ein Raum aus Zeit« gewann auf der Berlinale 2019 den Caligari-Filmpreis.

»Ein fesselndes und verstörendes Werk!« (Berliner Zeitung)