Aktuelles aus dem Theater

Neues aus dem Theater

Siegerstück wird im nächsten Jahr uraufgeführt und ist mit 5000 Euro dotiert

27 Dramatikerinnen und Dramatiker aus dem In- und Ausland waren dem Aufruf innerhalb des 1. Festivals »Science & Theatre«, das vom Theater Heilbronn und Deutschlands größtem Science-Center, der experimenta, veranstaltet wird, gefolgt: Sie alle hatten sich mit dem Thema »Der optimierte Mensch« auseinandergesetzt und ihre noch nicht ur- bzw. im deutschsprachigen Raum noch nicht erstaufgeführten Stücke für den Autorenwettbewerb eingereicht. Zum Ende des Festivals steht nun die Siegerin des Dramenwettbewerbs fest: Die deutsche Autorin Christina Kettering gewinnt mit ihrem neuen Stück »Schwarze Schwäne«  den mit 5000 Euro dotierten 1. Preis. Das Stück wird in der kommenden Spielzeit als Inszenierung des Theaters Heilbronn auf der spektakulären Bühne des Science Domes in der experimenta uraufgeführt. Laudatorin Agnes Christner, die Kulturbürgermeisterin der Stadt Heilbronn, würdigte, dass das Stück seine Zukunftsvision aus einer heute nachvollziehbaren, fast alltäglichen Situation heraus entwickele: Zwei Schwestern sind überfordert mit der Pflege ihrer schwerkranken Mutter und nutzen einen humanoiden Pflegeroboter, der ihnen helfen soll und mit der Zeit mehr und mehr Raum einnimmt. »Aber sie stellt ihre Geschichte in einen größeren Kontext«, sagt Agnes Christner: Neben vielen Bezügen zur Robotergeschichte und das Paradox, dass künstliche Figuren umso unheimlicher werden, je ähnlicher sie menschlichen Wesen sind, gehe es in »Schwarze Schwäne« auch um zwischenmenschliche Verantwortung, unvereinbare Lebensentwürfe und das gesellschaftliche Rollenverständnis von Frauen und Töchtern. Christina Kettering nehme das Thema Wissenschaft, um über das Wesen des Menschen und des Menschseins, über ethisch-moralische Grundlagen und unsere Gesellschaft nachzudenken, sagt die Laudatorin: »Und sie tut das mit ›Schwarze Schwäne‹ auf herausragende Art und Weise.«
Zwei weitere Stücke, die in die Runde der besten drei gekommen sind, erhalten jeweils einen Förderpreis und 2000 Euro Preisgeld: »Endstation Leben« von Charles Way (GB)  setzt sich in Form eines  Science-Fiction-Kammerspiels mit den moralischen Herausforderungen der Genforschung und dem Konflikt zwischen gesellschaftlicher Verantwortung und individueller Freiheit auseinander. Und »Girl in the Machine« von Stef Smith (GB) stellt auf spannende Weise Fragen nach den zwischenmenschlichen und ethischen Optionen im Angesicht einer verführerisch virtuellen, gefährlich technologisierten Welt. Sie wurden, wie auch das Siegerstück, in szenischen Lesungen während des Festivals vorgestellt.

Dieser Wettbewerb versteht sich als Initialzündung und Förderung für Autoren, die sich mit dem Thema Wissenschaft auf der Bühne auseinandersetzen. Er wird ebenso wie das gesamte Festival von der Dieter-Schwarz-Stiftung gefördert.

Zu den drei Siegerstücken

»Schwarze Schwäne« von Christina Kettering (Drei Masken Verlag)
In Christina Ketterings neuem Stück »Schwarze Schwäne« werden Fragen rund um das Thema humanoide Roboter aufgeworfen. Als die jüngere Schwester sich entscheidet, selbst für die pflegebedürftige Mutter zu sorgen, kämpft sie mit der Überforderung. Kurzerhand besorgt die ältere Schwester einen humanoiden Pflegeroboter namens Rosie, der ihr unter die Arme greifen soll. Was anfangs als Entlastung wahrgenommen wird, kippt schnell in Eifersucht und Missgunst, denn Rosie nimmt immer mehr Raum ein. Es kommt zur Katastrophe.
Christina Kettering behandelt in ihrem Stück die Vor- und Nachteile des Einsatzes von Robotern in der Pflege. Sie blickt in einen Abgrund, der von der Wissenschaft oft ausgeblendet wird.

»Endstation Leben« von Charles Way (Theaterstückverlag München)
Deutsch von Anke Ehlers
Der junge Journalist Simon kommt ins Haus des berühmten Künstlers Charles, der ihm ein Exklusiv-Interview versprochen hat. Eine große Chance für Simon, denn Charles scheut gewöhnlich jeden Kontakt zur Außenwelt. Simon ist beeindruckt von dem eindrucksvollen Anwesen des Künstlers, das durch die Kombination von technischer Raffinesse und künstlerischer Gestaltung sofort besticht.
Bald aber wird ihm bewusst, dass hier etwas nicht so läuft, wie es sollte. Simon bekommt es mit der Angst zu tun, doch er muss feststellen, dass er bereits ein Gefangener ist: Das prächtige Haus stellt sich als Ort heraus, an dem skrupellose Genforscher ihn und Charles als Versuchskaninchen festhalten, um an das Geheimnis des ewigen Lebens zu kommen.
In seinem Stück »Endstation Leben« beschäftigt sich Charles Way intensiv mit der Frage auseinander, welche moralische Herausforderung wissenschaftliche Erkenntnisse für uns bedeuten und wo die Grenze zwischen Erfolgen und Gefahren der Genforschung verläuft.

»Girl in the Machine« von Stef Smith (Verlag S. FISCHER Theater & Medien)
Deutsch von Valerie Melichar
Polly und Owen haben’s raus. Beruflich erfolgreich und total verliebt, fühlen sie sich bereit, es mit der Welt aufzunehmen – und nach Pollys jüngster Beförderung kann das Leben kaum noch besser werden. Aber als eine geheimnisvolle neue Technologie sich in ihr Leben schleicht, die Entspannung und Erholung vom anstrengenden Alltag verspricht, wird ihre Welt auf den Kopf gestellt.
Während sich die Grenze zwischen Realität und Virtualität rasch auflöst und die Menschen anfangen sich zu wehren, sehen sich Polly und Owen mit der Frage konfrontiert, ob sie sich einig sind in ihren Vorstellungen von Leben und Freiheit.
Stef Smiths »Girl in the Machine« entwirft eine beängstigende, apokalyptische Zukunftsvision, in durch eine verführerische neue Technologie buchstäblich die Büchse der Pandora geöffnet wird.

Mitglieder der Jury waren Agnes Christner, Kulturbürgermeisterin der Stadt Heilbronn, Dr. Wolfgang Hansch, Geschäftsführer der experimenta, Axel Vornam, Intendant des Theaters Heilbronn, Andreas Frane, Chefdramaturg des Theaters Heilbronn, und Kenan Bromann, Bereichsleiter Technik/Science Dome der experimenta.

Theater Heilbronn befasst sich in einer ganzen Veranstaltungsreihe mit 30 Jahren Deutsche Einheit

Aus Anlass des 30. Jahrestages des Mauerfalls widmet sich das Theater Heilbronn in einer ganzen Veranstaltungsreihe dem Thema Deutsche Einheit. Unter dem Titel »Erinnerung ist Liebe zur Zukunft« finden monatliche Lesungen, Gesprächsrunden und Filmabende in Kooperation mit dem Kinostar Arthaus-Kino statt. Inhalt aller Veranstaltungen ist es, gegenwärtige gesellschaftliche Entwicklungen aus ihrem historischen Kontext heraus zu untersuchen. Denn »die Zerstörung der Vergangenheit, oder vielmehr die jenes sozialen Mechanismus, der die Gegenwartserfahrung mit derjenigen früherer Generationen verknüpft, ist eines der charakteristischsten und unheimlichsten Phänomene des späten 20. Jahrhunderts«, wie der Historiker Eric Hobsbawm 1995 in seinem Monumentalwerk »Das Zeitalter der Extreme« schreibt.
»Es geht darum, einen differenzierten Blick auf die Realität im anderen deutschen Staat und das schwierige historische Vermächtnis von 40 Jahren Kaltem Krieg und deutscher Teilung zu werfen«, sagt die Kuratorin der Reihe, Dr. Mirjam Meuser, Dramaturgin am Theater Heilbronn. Es sei höchste Zeit, Bilanz zu ziehen und unsere Gegenwart an die Umbrüche zurückzubinden, aus denen sie entstanden ist. »Denn nur mit Hilfe der Erinnerung lässt sich zur Gestaltung der Zukunft beitragen, in die die Verwundungen der Vergangenheit als bewusst gelebte Erfahrungen einfließen können und nicht ihr verderbliches Unwesen im gesellschaftlichen Unbewussten treiben.« Die aktuellen Verteilungskämpfe werden dabei ebenso zur Sprache kommen wie die Schwierigkeiten der Annäherung zwischen Ost und West und der derzeit zu beobachtende Rechtsruck in der Gesellschaft der neuen Bundesrepublik. Kuratorin Dr. Mirjam Meuser konnte eine Reihe renommierter Experten aus den unterschiedlichsten Professionen als Gesprächspartner oder Moderatoren gewinnen. Das Publikum soll in jeder Veranstaltung in die Diskussionen eingebunden werden.
Die Veranstaltungen finden von Oktober 2019 bis Juni 2020 immer an einem Montag im Monat im Wechsel in der BOXX und im Kinostar Arthaus-Kino Heilbronn statt.

Hier geht es zur allen Terminen

Über die Kuratorin

Mirjam Meuser wurde 1980 in Kempten im Allgäu geboren und wuchs u. a. in Namibia und Hong Kong auf. Sie studierte Neuere deutsche Literatur und Philosophie an der Universität Stuttgart und der Humboldt-Universität zu Berlin. 2017 promovierte sie über Heiner Müllers Poetik des Grotesken. Während und nach dem Studium war sie als Regieassistentin am Staatstheater Stuttgart und am Wilhelma Theater Stuttgart tätig, wo sie u. a. mit den Regisseuren Karin Henkel, Irmgard Lange und Hans-Werner Kroesinger zusammenarbeitete. Außerdem war sie als Dramaturgin an verschiedenen Produktionen in der freien Theaterszene beteiligt. 2016/17 konzipierte sie das Symposion »Die Zukunft des Dramas« im Literaturforum im Brecht-Haus Berlin. Gemeinsam mit Janine Ludwig ist sie Herausgeberin der zweibändigen Aufsatzsammlung »Literatur ohne Land? Schreibstrategien einer DDR-Literatur im vereinten Deutschland«. Seit der Spielzeit 2018/2019 ist Dr. Mirjam Meuser Dramaturgin am Theater Heilbronn.

 

Insgesamt 27 Dramatikerinnen und Dramatiker haben sich mit dem Thema „Der optimierte Mensch“ auseinandergesetzt / Siegerstück wird in der kommenden Spielzeit uraufgeführt

Wissenschaft trifft Theater: Vom 6. bis 9. November 2019 findet als Kooperation zwischen Deutschlands größtem Science Center, der experimenta in Heilbronn, und dem Theater Heilbronn erstmals das internationale Festival »Science & Theatre« statt, das sich mit den Schnittstellen zwischen Wissenschaft und Theater auseinandersetzen wird.
Teil des Festivals ist ein Dramenwettbewerb für noch nicht ur- oder im deutschsprachigen Raum erstaufgeführte Theatertexte, die sich einem gesellschaftlichen Diskurs im Kontext der modernen Wissenschaften, insbesondere der Naturwissenschaften und Technik, stellen. 27 Autorinnen und Autoren aus dem In- und Ausland haben sich an dem Dramenwettbewerb unter der Themenstellung „Der optimierte Mensch“ beteiligt, darunter 22 aus dem deutschsprachigen Raum und fünf aus dem Ausland. Elf Einsendungen gingen von Autorinnen ein. Alle Stücke wurden anonym von einer fünfköpfigen Jury beurteilt. Die drei besten Dramen werden in szenischen Lesungen während des Festivals vom Schauspielensemble des Theaters Heilbronn vorgestellt: »Schwarze Schwäne« von Christina Kettering (D); »Girl in the Machine« von Stef Smith (GB) und »Endstation Leben« von Charles Way (GB). Das preisgekrönte und mit 5000 Euro dotierte Gewinner-Stück hat in der darauffolgenden Spielzeit als Inszenierung des Theaters Heilbronn im spektakulären Science Dome der experimenta Premiere. Welches Stück gewonnen hat, darüber entscheidet neben der Jury auch das Publikum. Auch Platz 2 und 3 werden ausgezeichnet und sind mit jeweils 2000 Euro dotiert. Die Autorinnen und Autoren sind zu den Lesungen und zu Nachgesprächen des Festivals eingeladen.
Dieser Wettbewerb versteht sich als Initialzündung und Förderung für Autoren, die sich mit dem Thema Wissenschaft auf der Bühne auseinandersetzen. Er wird ebenso wie das gesamte Festival von der Dieter-Schwarz-Stiftung gefördert.

Zu den drei Siegerstücken

»Endstation Leben« von Charles Way (Theaterstückverlag München)
Deutsch von Anke Ehlers

Der junge Journalist Simon kommt ins Haus des berühmten Künstlers Charles, der ihm ein Exklusiv-Interview versprochen hat. Eine große Chance für Simon, denn Charles scheut gewöhnlich jeden Kontakt zur Außenwelt. Simon ist beeindruckt von dem eindrucksvollen Anwesen des Künstlers, das durch die Kombination von technischer Raffinesse und künstlerischer Gestaltung sofort besticht.
Bald aber wird ihm bewusst, dass hier etwas nicht so läuft, wie es sollte. Simon bekommt es mit der Angst zu tun, doch er muss feststellen, dass er bereits ein Gefangener ist: Das prächtige Haus stellt sich als Ort heraus, an dem skrupellose Genforscher ihn und Charles als Versuchskaninchen festhalten, um an das Geheimnis des ewigen Lebens zu kommen.
In seinem Stück "Endstation Leben" setzt sich Charles Way intensiv mit der Frage auseinander, welche moralische Herausforderung wissenschaftliche Erkenntnisse für uns bedeuten und wo die Grenze zwischen Erfolgen und Gefahren der Genforschung verläuft.

»Girl in the Machine« von Stef Smith (Verlag S. FISCHER Theater & Medien)
Deutsch von Valerie Melichar

Polly und Owen haben’s raus. Beruflich erfolgreich und total verliebt, fühlen sie sich bereit, es mit der Welt aufzunehmen – und nach Pollys jüngster Beförderung kann das Leben kaum noch besser werden. Aber als eine geheimnisvolle neue Technologie sich in ihr Leben schleicht, die Entspannung und Erholung vom anstrengenden Alltag verspricht, wird ihre Welt auf den Kopf gestellt.
Während sich die Grenze zwischen Realität und Virtualität rasch auflöst und die Menschen anfangen sich zu wehren, sehen sich Polly und Owen mit der Frage konfrontiert, ob sie sich einig sind in ihren Vorstellungen von Leben und Freiheit.
“Girl in the Machine holds up a vision of the future that poses vital questions of our time... This is a play that gets in to your head.” (Edinburgh Guide)

»Schwarze Schwäne« von Christina Kettering (Drei Masken Verlag)

In Christina Ketterings neuem Stück »Schwarze Schwäne« werden Fragen rund um das Thema humanoide Roboter aufgeworfen. Als die jüngere Schwester sich entscheidet, selbst für die pflegebedürftige Mutter zu sorgen, kämpft sie mit der Überforderung. Kurzerhand besorgt die ältere Schwester einen humanoiden Pflegeroboter namens Rosie, der ihr unter die Arme greifen soll. Was anfangs als Entlastung wahrgenommen wird, kippt schnell in Eifersucht und Missgunst, denn Rosie nimmt immer mehr Raum ein. Es kommt zur Katastrophe.
Christina Kettering behandelt in ihrem Stück die Vor- und Nachteile des Einsatzes von Robotern in der Pflege. Sie blickt in einen Abgrund, der von der Wissenschaft oft ausgeblendet wird.

Mitglieder der Jury sind Agnes Christner, Kulturbürgermeisterin der Stadt Heilbronn, Dr. Wolfgang Hansch, Geschäftsführer der experimenta, Axel Vornam, Intendant des Theaters Heilbronn, Andreas Frane, Chefdramaturg des Theaters Heilbronn, und Kenan Bromann, Bereichsleiter Technik/Science Dome der experimenta.

Theaterflat für Studierende der Hochschule Heilbronn
Studierendenvertretung und Theaterleitung haben Vertrag unterzeichnet/Verhandlungen auch mit der Dualen Hochschule Heilbronn

Studierende der Hochschule Heilbronn gehen ab September 2019 nahezu kostenlos ins Theater Heilbronn. Gegen Vorlage des Studentenausweises können die Studierenden ab 3 Tagen vor einer Vorstellung, je nach Platzverfügbarkeit, kostenfreie Karten für Inszenierungen des Theaters Heilbronn buchen.
Die Hochschule Heilbronn überweist im Gegenzug eine Pauschale von einem Euro für jeden Studierenden pro Semester, der über die Semestergebühr vom AStA eingenommen wird. Diese Regelung hat die Studierendenvertretung der Hochschule Heilbronn nach Verhandlungen mit dem Theater verabschiedet. Auch der Heilbronner Standort der Dualen Hochschule Baden Württemberg ist sehr an diesem Kooperationsmodell interessiert. Prof. Nicole Graf, die Rektorin der Dualen Hochschule Heilbronn, hat auch für die DHBW die Einführung der Theaterflat signalisiert.
 »Mit viel Freude und Zuversicht haben wir den Abschluss der Kooperation zwischen der Studierendenschaft und dem Theater Heilbronn zur Kenntnis genommen«, sagen Jonatan Böhm, der Standortvorsitzende des AStA Heilbronn und Viktor Kraev, der Studierendenpräsident der Hochschule Heilbronn, die sich beide maßgeblich für die Theaterflat engagiert haben. »Denn für die Studierenden ergeben sich bisher ungeahnte Möglichkeiten, am kulturellen und sozialen Leben der Stadt teilzuhaben – ganz unabhängig von der individuellen finanziellen Situation.« Beide Studierendenvertreter können sich vorstellen, dass dadurch auch die Attraktivität von Heilbronn als Studentenstadt wächst. Auch Prof. Oliver Lenzen, Rektor der Hochschule Heilbronn, macht sich für die kulturelle Bildung seiner Studierenden stark und sagt: »Besonders freue ich mich über das Engagement unserer Studierendenschaft, die diese Zusammenarbeit möglich gemacht hat. Die Kooperation ist für die gesamte Hochschule ein Gewinn. Denn neben einem ausgezeichneten Lehrangebot sind auch das kulturelle Angebot und die Möglichkeiten der Freizeitgestaltung ausschlaggebend für die Wahl des Studienortes.«

Intendant Axel Vornam freut sich, die Kooperation zwischen den Hochschulen und dem Theater auf ein neues Niveau zu heben. Bereits jetzt gibt es einen Studententag an jedem Dienstag  mit vergünstigten Preisen und mit dem »Sixpack« ein spezielles Studierendenabo. Außerdem wurden kostenlose Führungen für Studierende und mit der »Premierenklasse« eine intensive Begleitung der Probenarbeit für eine Inszenierung angeboten.
Die Theaterflat macht den Theaterbesuch für Studierende noch einfacher. Weitergehende Angebote mit Blicken hinter die Kulissen und Probenbesuchen für besonders theaterinteressierte Studierende soll es auch weiterhin geben.  In einem nächsten Schritt sollen Möglichkeiten entwickelt werden, um Lehrinhalte an den Hochschulen  und tiefergehende Theaterangebote miteinander zu verzahnen.

Autoren wie Heiner Müller, Lukas Rietzschel oder Max Frisch stehen auf dem Programm

»Umbrüche« – unter diesem Spielzeitmotto schaut das Theater Heilbronn in der Spielzeit 2019/2020 auf die Zäsuren in der Deutschen Geschichte und deren Auswirkungen auf den Einzelnen. Anlass sind nicht nur die zwei großen historischen Jubiläen, die die Theatersaison 2019/2020 prägen: Der 30. Jahrestag des Mauerfalls am 9. November 2019  und das Ende des zweiten Weltkriegs, das sich am 8. Mai 2020 zum 75. Mal jährt. Motiv ist auch die Erkenntnis des 2012 verstorbenen britischen Star-Historikers Eric Hobsbawn, der »die Zerstörung der Vergangenheit«  als unheimlichstes Phänomen des 20. Jahrhunderts bezeichnet  – die vollkommene Ignoranz »des sozialen Mechanismus, der die Gegenwartserfahrung mit derjenigen früherer Generationen verbindet«. Das Theater Heilbronn unternimmt deshalb einen Rückblick auf die historischen Umbrüche in der Deutschen Geschichte und versucht unsere Gegenwart damit in Verbindung zu bringen: Wie sind wir geworden, wer wir sind? Was hat uns beeinflusst?
Getreu der Maxime von Georg Wilhelm Friedrich Hegel »Das Bekannte überhaupt ist darum, weil es bekannt ist, nicht erkannt« soll dies kein oberflächlicher Blick auf die scheinbar bekannten Fakten sein, sagt Intendant Axel Vornam: »Es geht vielmehr darum,  das Wesen hinter den Erscheinungen zu verstehen, den Zusammenhang von Ursache und Wirkung herzustellen und die Triebkräfte der gesellschaftlichen Entwicklung zu erkennen – auch um der Simplizität eines linearen Geschichtsverständnisses entgegen zu wirken«. Eine ganze Veranstaltungsreihe ist dem Thema 30 Jahre Deutsche Einheit gewidmet. Unter dem Titel »Erinnerung ist Liebe zur Zukunft« finden monatliche Lesungen, Vorträge, Gesprächsrunden und Filmabende in Kooperation mit dem Kinostar Arthaus-Kino statt.
Ein weiteres neues Veranstaltungsformat ist die »StreitBar«. Hier ist das Publikum im Anschluss an ausgewählte Vorstellungen eingeladen, an der Bar im Rangfoyer mit dem Inszenierungsteam und Schauspielern über die Inszenierungen zu diskutieren.

Eine Spielplanübersicht gibt es hier