Der Barbier von Sevilla

Oper von Gioachino Rossini | Gastspiel Staatstheater Meiningen
Libretto von Cesare Sterbini | in italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln

»Der Barbier von Sevilla« kommt in zwei verschiedenen Inszenierungen als Gastspiel nach Heilbronn – vom Staatstheater Meiningen und vom Theater und Orchester Heidelberg. Vielleicht ist es für manchen Musiktheaterfreund ein besonderes Vergnügen, sich beide Inszenierungen anzuschauen und im direkten Vergleich zu erleben, wie unterschiedlich man ein und denselben Stoff interpretieren kann. Diese turbulente Geschichte mit ihren zahlreichen Verwicklungen und Intrigen und ihrer gleichermaßen betörend schönen und mitreißenden Musik, ist an sprudelndem Temperament und Witz kaum zu überbieten. Der junge italienische Komponist Gioachino Rossini war erst 23 Jahre alt, als er dieses Meisterwerk der leichten Unterhaltung mit seinen Ohrwurmmelodien schrieb. Vorlage war die gleichnamige Komödie von Pierre Augustin Caron de Beaumarchais.

Graf Almaviva ist in die junge, schöne Rosina verliebt. Er nähert sich ihr heimlich, denn sie wird eifersüchtig von ihrem Vormund Doktor Bartolo bewacht, der selbst ein Auge auf sie geworfen hat und sie vor allem wegen ihrer Mitgift heiraten will. Almaviva besticht den Barbier Figaro, der auch im Hause des Doktor Bartolo arbeitet. Figaro schmuggelt die eine oder andere Liebesbotschaft hin und her. Damit Rosina ihn um seinetwillen und nicht wegen seines Adelstitels begehrt, gibt sich der Graf als armer Student aus, und es gelingt ihm, die junge Frau für sich zu gewinnen. Um den alten Bartolo zu überlisten und näher an seine Angebetete heranzukommen, rät Figaro dem Grafen, sich zu verkleiden. Zunächst erscheint er als betrunkener Soldat mit einem gefälschten Einquartierungsbefehl, das geht gründlich schief. Der nächste Versuch ist schon wesentlich raffinierter: Als vermeintlicher Gesangslehrer erhält Almaviva alias Lindoro ungehindert Zugang zu Rosina. Am Ende siegt die Liebe. Zumindest fürs Erste. Denn der »Barbier von Sevilla« ist lediglich der erste Teil der Figaro-Trilogie, mit welcher der Dichter Beaumarchais sowohl amüsieren als auch auf die Ungerechtigkeiten der Ständeordnung in der Mitte des 18. Jahrhunderts hinweisen wollte. Bereits im zweiten Teil »Figaros Hochzeit«, wird klar, dass dem glücklich vereinten jungen Paar – Graf Almaviva und Rosina – das Eheglück nicht so ohne Weiteres erhalten bleiben wird, weil Almaviva schnell auf amouröse Abwege gerät. Diese Geschichte war für Mozart und seinen Librettisten Da Ponte der Stoff für die hinreißend komische Oper »Le Nozze di Figaro«.

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