Freiheit ist ein anderer Ort – Das Leben der Camille Claudel

von Regina Speiseder und Katrin Aissen

Kompromisslose Künstlerin, leidenschaftlich Liebende, begnadete Bildhauerin, von ihrer Zeit verkanntes Genie und am Lebensende an ihren inneren und äußeren Dämonen Zerbrechende: Camille Claudel führte nicht nur ein Leben wie in einem Roman – ihr unabhängiger Geist, ihr wildes Temperament und ihr bedingungsloser Schaffensdrang ließen sie auch immer wieder gegen die gesellschaftlichen Begrenzungen ihrer Zeit anrennen, die Frauen eher die Rolle der Muse denn des Genies zubilligten. In assoziativen Bildern und mit emotionalen Liedern – zwischen Traum und Wirklichkeit – führt der Abend in den Kosmos Camille Claudels: von der jungen Camille, ihrer Kindheit in der französischen Provinz, der Seelenverwandtschaft zu ihrem Bruder Paul Claudel, über die verhängnisvolle »Hassliebe« zu Auguste Rodin, den vergeblichen Versuch, sich als eigenständige Künstlerin zu etablieren, über ihre Beziehung zu Claude Debussy bis hin zu ihrer kompletten Verarmung und Verbannung in eine Nervenheilanstalt – verraten und abgeschoben von ihrer Mutter und ihrem so innig geliebten Bruder.

Weitere Informationen zum Stück finden Sie auch in unserem Blog

Sie möchten mehr über die Inszenierung erfahren? Dann hören Sie doch in unsere 67. Podcastfolge hinein.

Andreas Sommer | Heilbronner Stimme | 12. März 2024

In der beklemmenden Collage »Freiheit ist ein anderer Ort« mit Briefzitaten und Musik von Claude Debussy ... lassen die Schauspielerin Regina Speiseder und die Regisseurin Katrin Aissen das Leben der Künstlerin in 70 intensiven Minuten im Salon3 Revue passieren – und ernten nach der Premiere am Sonntag langanhaltenden Beifall. ... Schlaglichtartig springt die klug komprimierende Inszenierung zwischen den Lebensstationen Camille Claudels hin und her. ... Wut, Verzweiflung, Sehnsucht, Hoffnung: Regina Speiseder spielt virtuos auf der Skala der Emotionen. Sie singt, wie sie spielt, stark und zerbrechlich.