Und alles

(Tout ça tout ça) · von Gwendoline Soublin ab 12 Jahren
Deutsch von Corinna Popp

Eshan, 12 Jahre alt, sitzt am liebsten den ganzen Tag in seinem Zimmer und verfolgt Nachrichtensendungen. Wie hält er das nur aus, dass dort rund um die Uhr von Kriegen, Unwettern, Überschwemmungen, Unfällen, steigenden Preisen und gestrandeten Walen die Rede ist? Eines Tages, als Eshans jüngere Schwester Chalipa, die 14-jährige Sam, die eigentlich auf die Geschwister aufpassen soll, und ihr Kumpel Salvador an seine Zimmertür klopfen, kommt keine Antwort. Er ist weg, einfach verschwunden. Der kleine Nachbarsjunge Nelson will beobachtet haben, dass Eshan sich im Bunker verkrochen hat, den die Familie im Garten gebaut hat, falls es mal ganz dicke kommt. Chalipa ist überzeugt, dass Eshan sich auf der Flucht vor dem ganzen Unheil aus den Nachrichten darin versteckt hat. Das Problem: Von außen kommt man nicht rein. Den Kindern und Jugendlichen bleibt nichts anderes übrig, sie müssen Eshan überzeugen, dass es sich lohnt, wieder herauszukommen, und dass das Leben in jedem Fall lebenswert ist. Und so fangen sie an, ihm zu zeigen, wie man mit unserer komplexen und komplizierten Welt voll schlechter Nachrichten zurechtkommen kann.

Gwendoline Soublins Stück wurde mit dem Deutschen Kindertheaterpreis 2022 und dem Baden-Württembergischen Jugendtheaterpreis 2022 ausgezeichnet und wartet mehr als einmal mit einer Überraschung auf. Nichts ist so, wie es am Anfang scheint. Ein echter Krimi. Die Idee kam der Autorin, als sie selbst von der Berichterstattung über Kriege, Umweltverschmutzung und dekadente Präsidenten überfordert war und einen Ausweg für sich suchte.

Weitere Informationen zum Stück finden Sie auch in unserem Blog

Ranjo Doering | Heilbronner Stimme | 8. April 2024

Regisseurin Nicole Buhr erzählt »Und alles« als bildstarke und unterhaltsame Abenteuergeschichte, die ihre Figuren zu jeder Zeit ernst nimmt und – in Abwesenheit jeglicher Erwachsener – das Stück allein aus Sicht der Heranwachsenden erzählt ... Wenn das nach knapp einer Stunde in den mutmachenden Plädoyers der Protagonisten endet, bleibt die Gewissheit: Es gibt die guten Nachrichten, man muss nur wissen, wo.