Mein ziemlich seltsamer Freund Walter

Schauspiel von Sibylle Berg ab 12 Jahren
Das Stück entstand als Auftragswerk der Kunststiftung NRW anlässlich ihres 25-jährigen Jubiläums 2014.

Lisa ist kein glückliches Mädchen. Niemand macht ihr morgens Frühstück, weil ihre Eltern, seit sie ihre Jobs verloren haben, sehr lange schlafen. Ihre Klassenkameraden können sie nicht leiden, finden sie zu dick, manche auch zu dünn, zu blass oder zu dunkel, auf jeden Fall hat sie die falschen Klamotten an. Auch ihre Lehrerin mag die merkwürdige Schülerin nicht, die im Unterricht heimlich Bücher über Astrophysik liest. Wenn Lisa nach Hause kommt, sind ihre Eltern vom Bett aufs Sofa umgezogen, hören Musik und trinken Wein. Lisa schiebt sich eine Tiefkühlpizza in den Ofen und wünscht sich, endlich erwachsen zu werden. Wenn sie wenigstens einen Hund hätte! Oder einen Außerirdischen zum Freund!

Das Universum ist Lisas Welt. Sie hat sich sogar selbst einen Computer gebaut, um nach extraterrestrischem Leben zu forschen. Eines Abends landet ein Ufo hinterm Haus. An Bord ist Walter, 345 Jahre alt, in  Außerirdischenjahren noch ein Junge. Auf Walters Planeten wird vor allem gekuschelt und sich umeinander gekümmert. Kurzerhand macht er sich daran, in Lisas Leben aufzuräumen – bis sie auch ohne fremde Kräfte wieder zurechtkommt.

Sibylle Berg nähert sich in »Mein ziemlich seltsamer Freund Walter« dem Thema der sozialen Ausgrenzung auf feinsinnige Weise. Dieses Schauspiel für Jugendliche ab 12 Jahren öffnet die Augen und stimmt nachdenklich – vor allem, weil es nicht auf die Tränendrüse drückt, sondern den Humor ganz großschreibt.

Das Stück entstand als Auftragswerk der Kunststiftung NRW anlässlich ihres 25-jährigen Jubiläums 2014.